Mont-Ventoux-Umrundung
(99 km, 1210 hm)

Route 6kl

Für die Umrundung des Mont Ventoux sollte man ausgeruht und in guter konditioneller Verfassung sein, denn auf dieser fast 100 km langen Etappe ist alles dabei: lange flache Anstiege, kurze knackige Steigungen und intervallartige Auf-und-Abs. Die Strecke belohnt einen aber zugleich mit mehreren schönen Abfahrten sowie mit vielen unterschiedlichen Eindrücken der Landschaft.



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Zu Beginn der Route fährt man die Gorges de la Nesque - man verlässt Villes sur Auzon also wieder in Richtung Sault und biegt dann noch im Ort den Hinweisschildern folgend rechts auf die D942 ein. Lassen Sie sich Zeit mit dem beinahe 20 km langem Anstieg, jetzt die Kräfte zu schonen, wird sich später auszahlen. Pedalieren Sie in aller Ruhe bis zum Belvedère auf 743 m Höhe und gönnen Sie sich ab und an einen Zug aus der Trinkflasche - Sie brauchen die Wasserreserven nicht zu schonen, denn unterwegs gibt es an mehreren Stellen Nachschub. Nach dem Gipfel können Sie es noch gemächlicher angehen lassen, denn jetzt braucht man eigentlich gar nicht mehr zu treten, bis man kurz nachdem man rechts die Fischteiche liegen lassen hat, den kleinen Ort Monieux erreicht.

Welche Route Sie hinter Monieux wählen, sei Ihnen wieder überlassen. Ich selbst bevorzuge stets die Strecke durch die Felder. Dazu biege ich hinter dem Ort in den zweiten Weg rechts ein und halte mich dann gleich wieder links. Die Wege sind hier zwar etwas holprig, aber das bringt einen immerhin nicht in die Versuchung, zu schnell zu fahren. Kurz vor Sault gelangt man wieder auf eine richtige Straße, der man links über die Brücke folgt. Jetzt geht es bis in den Ortskern von Sault steil bergan. Die rund 100 m, die man von der Nesque hinab verloren hat, muss man sich hier erneut erarbeiten.

Sault ist die Heimat von vielen Radfahrern und mehreren Clubs. Sie werden sich versucht fühlen, am Parkplatz Halt zu machen, denn im dortigen Café sitzen eigentlich immer Gesinnungsgenossen, kann man doch von hier den Gipfel des Mont Ventoux von Osten her betrachten. Sault ist zudem der Startpunkt für die einfachsten Route auf den Olymp der Provence – Sie werden das Hinweisschild nach links zeigend auf dem Weg aus Sault hinaus finden – doch wir ignorieren es heute und folgen der Hauptstraße in Richtung Aurel. Die D942 führt bis zu dem schön an einer Flanke liegenden Ort beinahe eben, und so kann man die hiesige Landschaft ausgiebig begutachten.

Auch in Aurel gibt es einen unter Radfahrern sehr bekannten Treffpunkt: kurz nachdem man rechts einen ersten Brunnen mit Frischwasser genutzt oder ignoriert hat, kann man gar nicht umhin, die beinahe bei jedem Wetter links an der Straße sitzenden Radfahrer zur Kenntnis zu nehmen. Die Speisen des Restaurant sind auf die Bedürfnisse von Radfahrern abgestimmt, was die Versuchung, hier eine Pause einzulegen, natürlich nur noch steigert. Andererseits: direkt hinter Aurel beginnt eine sehr schöne Abfahrt, anfänglich mit einigen Kurven, später mit längeren Geraden, die einem auf ordentliche Geschwindigkeiten bringen - vielleicht reizt es Sie ja doch, sich sofort diesem Vergnügen hinzugeben.

Die D72, die Sie schließlich links abzweigend nehmen, fällt weiterhin, jedoch nicht mehr so stark ab und bringt Sie auf den nächsten rund 20 km entlang der Nordflanke des Mont Ventoux entlang. Es gehört zu den ehernen Gesetzen dieses schmalen Tals, dass man hier stets Gegenwind hat - egal, aus welcher Richtung der Wind außerhalb des Tals weht. Also muss man trotz des Gefälles die gesamte Zeit über treten und sich sogar etwas mühen. Trotzdem ist diese Abschnitt ein Vergnügen, denn die Orte, an denen man hier vorbei radelt, sind samt und sonders schön, die Gegend verlassen und wie vergessen und der Blick auf den Mont Ventoux aus dieser Richtung ist um einiges imposanter als von Süden.

Etwa nach fünf Kilometern gabelt sich die Straße: Nehmen Sie nicht die größere Straße nach rechts, sondern die kleiner linke, die Sie nach Entrechaux leiten wird.

Nach einer ganzen Weile und kurz nachdem das sanfte Gefälle in eine mäßige Steigung überging, erreicht man den Ort St. Leger. Sowohl von den Kilometern als auch von den Höhenmetern hat man hier in etwa die Hälfte der heutigen Etappe hinter sich. Auch hier gibt es wieder einen Brunnen mit gutem Wasser. Ich nute diesen immer, denn ich weiß, dass es hinter St. Leger noch einmal kräftig was zu treten gibt. Der anstehende Col ist den meisten Karten zwar keine Erwähnung wert, die Steigung ist aber nicht unerheblich. Was sich aber am schlimmsten auswirkt, ist die Sonne: Sie brennt hier erbarmungslos und die Hitze ist bei entsprechendem Wetter kaum auszuhalten. Gehen Sie es sachte an, denn so manch einer hat dieses Teilstück schon unterschätzt.

Die Belohnung für die Strapazen folgt aber beinahe unmittelbar, denn es folgt eine in weiten Kurven und mit einem breiten Querschnitt geführte Abfahrt, wie man es sich fast nur erträumen kann. Etliche Kilometer saust man dahin und kann dabei noch weit ins Land schauen, ehe man im unteren Abschnitt wieder etwas schlechtere Straßenabschnitte befahren muss und endlich an einer Kreuzung gelangt. Sie kommen nun auf die D13, die Sie – später als D938 – direkt nach Malaucène bringen wird. Bis dorthin sind es aber noch einige Kilometer und jetzt, wo einem schon einiges in den Beinen steckt, strengen einem die hiesigen ansich eher harmlosen Anstiege doch etwas an. Man darf sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn auch hinter Malaucène braucht man noch Reserven.

In Malaucène folgen Sie einfach der Hauptstraße. Kurz bevor Sie den Kreisverkehr erreichen, an dem man wieder aus dem Ort hinaus gewiesen wird, gibt es links einen weiteren Brunnen mit Trinkwasser. Es ist auch durchaus ratsam, sich noch einen Müsliriegel zu genehmigen, denn gleich hinter Malaucène geht es wieder bergan, und auch wenn man die Abzweigung auf die D19 genommen hat, die während einer leichten Abfahrt in einer Rechtskurve etwas gewagt links abgeht, folgt ein weiterer Anstieg. Dies ist der Col de Madeleine, der einen über die Südausläufer des Mont Ventoux bringt. Rechts von einem öffnet sich als wunderschöner Ausblick das weite Vorland des Ventoux-Gebiets.

Die anschließende Abfahrt endet schließlich in Bedoin - neben Sault und Malaucène dem dritten Ausgangsort für eine Route auf den Mont Ventoux. Die ersten – noch flachen – Kilometer dieser Etappe befahren Sie, sobald Sie am ersten Kreisverkehr auf etwa 10 Uhr die Straße nach Flassan wählen. Doch nach wenigen Kilometern sollten Sie sie wieder verlassen, indem Sie sich rechts halten und somit nicht nach St. Estève und dann in die gnadenlose Steilflanke des "Vololymps" fahren. Auf diese Weise kommen Sie – mehr oder weniger von den immer wiederkehrenden Anstiegen gequält – schließlich nach Flassan. Dort halten Sie sich im Ort wieder rechts in Richtung Villes sur Auzon. Wenn Ihre Kräfte nun aufgezehrt sein sollten - kein Problem, denn den Rest können Sie sich einfach bis zum Ferienhaus hinabrollen lassen.

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Impressionen

Mt Ventoux Gipfel

Simplson Memorial

Col-des-Arbeilles

Nesque

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Route 6