Venasque - Abbaye de Sénanque - Gordes
(65 km)

Für diese Route fährt man zunächst in Richtung Carpentras aus Villes sur Auzon hinaus, d.h. man passiert die Wein-Cooperative und befindet sich dann auf der D942, die einen auf der Platanenallee aus dem Ort herausführt. Durch die Nadelwälder der terra rouge hindurch, die von vielen Franzosen für Spaziergänge und Picknick genutzt werden, führt die Straße bis nach Mormoiron und darüber hinaus. Kurz hinter Mormoiron durchfährt man in mehreren Kurven ein weiteres kleines Wäldchen, hinter dem man an eine Abzweigung gelangt. Hier hält man sich entsprechend der Beschilderung (Malemort, Venasque) links. Die kleine Straße führt einen an Malemort vorbei über die Felder, dabei ist sie aber durchweg beschildert. Achten Sie aber hinter Malemort auf das Schild, das einen nach links in die Weinfelder führt - es erscheint sehr plötzlich, und ehe man sich versieht, ist man bereits daran vorbei. Wenige hundert Meter weiter kommt man wiederum an eine kleine Kreuzung, an der es wieder gilt, aufmerksam zu sein: Man befindet sich hier auf der untergeordneten Straße und auf der hiesigen Hauptstraße fahren die Franzosen oft sehr schnell und ohne jede Rücksicht.



Größere Kartenansicht

Den Ort Venasque sieht man von hier schon recht gut: er liegt idyllisch auf der felsigen Anhöhe und überragt das Umland deutlich. Die Beschilderung in das Dorf ist gut erkennbar, Sie sollten das Auto aber - insbesondere in den allgemeinen Urlaubszeiten - frühzeitig abstellen. Der Ort ist nicht sehr groß, so dass Sie Ihr Fahrzeug nicht vermissen werden.

Venasque Ansicht

Venasque wird von vielen Künstlern – vor allem Malern und Töpfern – bewohnt, und diese prägen den Eindruck des ganzen Dorfes. Man findet kein einziges modern anmutendes Gebäude, alles scheint vor vielen Jahren zum Stillstand gekommen zu sein, und in den schmalen Gassen herrscht eine wundervolle Ruhe, die einem die Muße für einen beschaulichen Gang durch den Ort gibt. Weder die kleine Kirche des Dorfes, noch die Burg am oberen Ende der Wege sind wirklich sehenswert, doch sie runden den Gesamteindruck harmonisch ab. Venasque ist wirklich ein schöner Ort für einen kurzen Besuch und bietet neben der Harmonie der Bauten einen tollen Ausblick nach Norden in Richtung Mont Ventoux.

Venasque Burg

Um von Venasque zur Abbaye zu gelangen, folgen Sie mit Ihrem Auto einfach der Hauptstraße (D28/D4), auf der Sie gekommen sind weiter bergauf. Sie führt über den Col de Murs zum gleichnamigen Ort, doch bevor Sie in die Schlucht einfahren können, geht zuvor nach rechts eine kleinere Straße ab, die Sie nehmen sollten (D177, Beschilderung Abbaye oder Gordes). Die Straße ist zunächst in einem schlechten Zustand und eng, sobald Sie aber die Felsgänge hinter sich gelassen haben, wird sie deutlich besser zu befahren. Die Straße führt auf den nördlichen Luberon hinauf und schließlich auch wieder von diesem hinab. In einer Linkskurve müssen Sie die Abzweigung nach rechts nutzen. Über sie kommen Sie sehr bald zur Abbaye Notre-Dame de Sénanque. Inmitten gut gepflegter Lavendelfelder und zwischen den Hängen des Luberon gefangen liegt die Abtei genau so schön, wie sie häufig in Kalendern und Reiseführern präsentiert wird. Leider ist die Führung durch die Abbaye – wie in Frankreich beinahe üblich – recht teuer, aber ein Verbleib nahe und in den Gemäuern bietet sich auch sonst an. Sowohl die Gärten als auch die frei zugänglichen Räume sind sehenswert und unterhaltsam.

Abbaye Ansicht

Gordes erreichen Sie anschließend über die Fortführung der D177. Sie windet sich als enge Wegführung dem gegenüberliegenden Hang hinauf. Sich begegnende Fahrzeuge, insbesondere Busse müssen sich an extra dafür vorgesehenen Buchten ausweichen, was das Fahren unter Umständen etwas knifflig werden lässt. Aber die Passage ist nicht sehr lang und sobald Sie den Gipfel erreicht haben, ist Gordes nicht mehr fern.

Gordes gründet sich auf einer Siedlung von Bories, den Behausungen der hiesigen Ureinwohner. Die Iglu-ähnlichen Bauten bestanden nur aus flachen Steinen, die ohne Mörtel aufeinander geschichtet wurden und sowohl die Wände als auch die kuppelartigen Dächer formten. Die heutigen Häuser sind zwar mit üblichen Schindeln bedacht, ihre Wände aber und auch alle Mauern werden nach wie vor aus den flachen Sandsteinen der aufgeschichtet und prägen das gesamte Erscheinungsbild des Ortes. Ein Dorf der ursprünglichen Bories ist noch heute zu besichtigen. Hierzu fahren Sie zunächst nicht direkt nach Gordes hinein, sondern halten sich bergab in Richtung der D900, die nach Apt führt. Bereits nach etwas mehr als 500 m kommen Sie auf die D2, die sie bei nächster Gelegenheit gleich wieder rechts verlassen müssen. Nach etwa 500 m sind Sie am Ziel angelangt.

Gordes Aussicht

Das malerisch gelegene und sich ausgesprochen mediterran präsentierende Gordes gehört sicher zu den bekanntesten der Provence. Sollten Sie geplant haben, auf dem Ausflug auch essen zu gehen, werden Sie hier sicher fündig, genauso sicher dabei aber auch ärmer als anderswo. Um den Place du Château gruppieren sich sehr viele Restaurants und Geschäfte mit Souvenirs, aber nur wenige Gassen weiter sind Sie dem touristischen Trubel bereits entkommen. Ein lohnendes Ziel eines Spaziergangs durch den Ort ist das Freilichttheater. Sie finden es recht einfach, wenn Sie jede Gelegenheit nutzen, die Sie weiter hangab bringt, denn es liegt praktisch am tiefsten Punkt von Gordes.

Gordes Theater

Sollten Sie aber lieber eine Kleinigkeit als Mitbringsel oder für sich selbst einkaufen wollen, kann man einen Souvenir-Laden auf der Route de Murs durchaus empfehlen. Die Route de Murs geht direkt vom Place du Château nach Norden aufwärts, und wenn Sie ihr folgen, finden Sie den Laden nach etwa 300 m auf der rechten Seite. Er präsentiert seine reichhaltige, größtenteils typisch provenzalische Ware zum Teil draußen unter einem luftigen Dach und ein gutes Stück fernab des sonstigen Geschehens.

Die Route de Murs können Sie auch für den Heimweg wählen. Folgen Sie der Straße ruhig direkt bis Murs, dann ist Ihr Rückweg nicht identisch zum bisherigen Weg. In Murs können Sie sich für die kürzere Route über den Col de Murs (D4) nach Venasque oder für die längere und landschaftlich schöne Strecke über Méthamis (D15 Richtung Sault) entscheiden. Bei letzterer Route müssen Sie jedoch einige Kurven mehr einplanen. Die D15 wird Sie zunächst auf den Col de Ligne auf eine Höhe von rund 750 m bringen und geleitet Sie auf der anderen Seite wieder ein Stück hinab, bis Sie an eine Kreuzung mit der D 5 kommen. Ihr direkter Heimweg führt Sie links abzweigend nach Méthamis und von dort nach St. Estéve und Villes sur Auzon. Sie können zuvor aber noch einen kleinen Abstecher nach rechts zu einem gut 5 km entfernten Aussichtspunkt hinter der Auberge St. Hubert machen. Von hier schauen Sie in einem weiten Blick über die Gorges de la Nesque auf den Mont Ventoux.

Impressionen

Sault

Vogel

Steine